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Die kleinen Dinge, so sagt es
Die kleinen Dinge unscheinbar - ein Hosenknopf,
ihr Name, sind klein, manchmal
eine Türklinke, ein Wort, oder
noch kleiner, der verzierte Rand
im Leben mit den eines Hosenknopfes, die Form
und der Farbton der Türklinke,
ein einzelner Buchstabe im Wort.
Und weil sie klein sind, werden
Augen eines Kindes sie in der Regel übersehen. Vom
Nutzer, vom Passanten, nicht
vom Produzenten. Letzterer ver-
wendet viel Aufmerksamkeit und
Kreativität auch für die kleinen
bestaunen ________ Dinge unserer Welt. Damit will
ich nicht sagen, dass alle kleinen
Dinge schön sein müssen, aber
viele sind es! Es lohnt sich, diese
kleinen Dinge wie ein Kind zu
betrachten: Als ein Kind waren
die Dinge für mich größer, die
Zeit länger, die Räume und Stre-
cken ausgedehnter als heute.
Lernen wir wieder ein verwei-
lendes Betrachten der kleinen
Dinge, im Detail, von allen Sei-
ten und Perspektiven. Die alltäg-
lichen Dinge in die Hand neh-
men, mit Lippen kosten, sehen,
fühlen, riechen, hinhören, also
alle fünf Sinne einsetzen, um ihre
Schönheit, ihren Glanz, ihre Ge-
schichte herauszulocken, heraus-
zulocken aus der Banalität, über-
sehen zu werden oder als Teil
eines größeren Ganzen übertönt,
vereinnahmt zu bleiben.
Auch ein hässliches Kleid kann
schöne Knöpfe besitzen, auch ei-
nen ärgerlichen Menschen zieren
buschige Augenbrauen. Weil eine
Rose wunderschön ist, übersehe
ich, die wunderschönen, glatt ge-
formten Dornen zu bestaunen.
Ein Schmetterling, mit geschlos-
senen schwarzgrauen Flügeln
entpuppt sich, wenn diese sich
öffnen, als buntes Wunder mit
seinen schwarz, blau und gelb
gefärbten Augenflecken neben
all dem Rot.
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